0. Einleitung
Nur mit fähigen Fachkräften können Unternehmen und Behörden auch zukünftig ihre Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen. Ausschließlich mit entsprechenden Fachkräften kann Innovation und Wachstum gelingen und der Wohlstand und die Lebensqualität gesichert werden. Der demografische Wandel stellt jedoch viele Arbeitgeber vor ein ernst zu nehmendes Problem. Um den Fachkräftebedarf zu sichern müssen vor allem hinsichtlich des Recruiting neue Wege beschritten werden, denn herkömmliche Jobportale werden bald ausgedient haben. Hier erfährst du, wie Auswahl von Bewerbern erfolgt und wie die Personalgewinnung künftig und schon heute gelingt.
1. Social Media Recruiting Ratgeber
Das neue Schlagwort zur Personalgewinnung lautet Social Media Recruiting. Arbeitgeber müssen sich im Zuge der Personalgewinnung attraktiver machen und neue Ideen entwickeln. Dafür werden vor allem digitale Methoden und weit verbreitete, moderne Technologien genutzt. Nur mit neuen Arbeitgeberstrategien können passende Talente gewonnen und Mitbewerber in den Schatten gestellt werden. Viele potenzielle Arbeitnehmer sind heutzutage offen für Jobangebote, ohne selbst aktiv auf der Suche zu sein. Sie müssen sozusagen von den Arbeitgebern abgeholt werden.
1.1 Was ist Social Media Recruiting?
Social Media Recruiting umfasst verschiedene und innovative Maßnahmen des Personalmarketings. Die Bewerbersuche erfolgt heute kaum noch über klassische Jobportale, sondern über mediale Kanäle und soziale Netzwerke wie Instagram, Facebook, Youtube, Twitter und einige weitere. Unternehmen können hier die Streukraft der Plattformen nutzen und sich auf verschiedene Weise präsentieren. Genau auf diesen Plattformen findet auch der Austausch potenzielle, künftiger Arbeitskräfte untereinander statt. Hier potenzieren sich Erfahrungen und Meinungen und werden weitergegeben.
Social Media Recruiting verbindet nicht nur die Nutzer von Netzwerken, zu denen heutzutage nahezu alle Menschen mittleren und jüngeren Alters zählen, sondern auch Bewerber und Unternehmen miteinander. Unternehmen und Behörden können die unterschiedlichen digitalen Plattformen nutzen, um die gesuchten und fürs Unternehmen gebrauchten Kandidaten ganz gezielt anzusprechen. Inzwischen sind viele Agenturen darauf spezialisiert, Bewerber in sozialen Netzwerken aufzuspüren. Sie entwickeln für Unternehmen, die auf der Personalsuche sind (und das sind sehr viele), ganz eigene Strategien zur gezielten Bewerberansprache weit über lokale Grenzen und die Grenzen Deutschlands hinaus.
1.2 Wo nutzt man Social Media Recruiting?
Anders als bei der klassischen Jobbörse findet beim Social Media Recruiting eine Interaktion zwischen den Unternehmen, den behördlichen Arbeitgebern und den Bewerbern statt. Die Reichweite ist dabei viel größer, als es bei einer Jobbörse jemals sein kann, denn in Prinzip kann sie weltweit stattfinden. Durch den direkten Kontakt zu Bewerbern kommt es zu einem Austausch und damit zu einer Art Verhandlungsbasis, bei der beide Seiten ihre Wünsche und Vorstellungen äußern können. Ein Interessent kann ganz unvermittelt auf ein Jobangebot reagieren, Fragen stellen und über Bedingungen und Gehälter verhandeln. Der Recruiter ist wiederum in der Lage, ganz unkompliziert und schnell Antworten zu geben, die Vorteile des Jobangebots darzulegen und das Unternehmen ins rechte Licht zu rücken und interessant machen. So gibt es von Anfang an eine wichtige Verbindungslinie zwischen beiden Parteien.
Die größte Herausforderung beim Social Media Recruiting ist für die suchenden Unternehmen die ganz gezielte Ansprache von geeigneten Kandidaten. Die Nutzer sozialer Netzwerke sind oftmals erstrangig aus privaten Gründen bei den von ihnen genutzten Netzwerken angemeldet. Der Recruiter muss es unter dieser Prämisse schaffen, das Interesse von aussichtsreichen Kandidaten an einem bestimmten Jobangebot zu wecken. Das ist um so schwieriger, da sich diese Menschen aus ganz anderen, eben meist privaten Gründen in ihren Netzwerken bewegen. Das Problem kannst du dir als Nutzer moderner Medien sicher lebhaft vorstellen.
Inzwischen werden zum Social Media Recruiting auch von der Wissenschaft Daten erhoben. Die knappe Hälfte aller Unternehmen nutzt derzeit schon soziale Netzwerke für die Personalgewinnung. Der Abstand zu weiteren Maßnahmen zur Gewinnung von Personal, seien es Mitarbeiterempfehlungen oder Messen, ist deutlich geringer, als viele Recruiter das bislang vermutet haben.
1.3 Welche Social Media Kanäle eignen sich heute?
Immer mehr Unternehmen und Behörden setzen aus Social Media Kanäle wie Instagram, Facebook, Youtube, Twitter, LinkedIn, Experteer und XING. Andere Kanäle, etwa für das Hochschulmarketing, spielen hingegen eine recht geringe Rolle. Wie viel Unternehmen ins Social Media Recruiting investieren, ist noch sehr unterschiedlich. Beim Mittelstand liegt das Budget im Schnitt bei 10.000 bis 15.000 Euro im Jahr. Die Summen werden aber nicht allein in Werbeschaltungen investiert, sondern auch in den Aufbau von Kanälen, in Honorare für Agenturen und in Reporting-Tools.
Die wissenschaftlichen Studien zum Social Media Recruiting sind für viele Personalabteilungen und Recruiter inzwischen unentbehrlich, denn sie ermöglichen Einblicke in Trends und aktuelle Entwicklungen. Viele der genannten Plattformen und Netzwerke wie LinkedIn, Experteer und XING bieten zudem eigene Testverfahren, um die Wahrnehmung auf ihren Seiten im Blick zu haben.
Die Zahl der Wettbewerber in den sozialen Netzwerken steigt von Jahr zu Jahr. Nur verschiedene Maßnahmen zusammen zeitigen letztlich den Erfolg, den ein Unternehmen bei der Personalsuche hat. Werbeschaltungen über Ads beispielsweise bringen nur dann etwas, wenn sie mit einer wohldurchdachten Social Recruiting Kampagne verbunden sind. Social Media Recruiting richtet sich vor allem an Schüler, Studenten, Azubis und Trainees, aber auch Young Professionals, erfahrene Fachkräfte und Führungskräfte gehören zur Zielgruppe.
2. Abschlussfazit und Empfehlung
Unternehmen, die auch künftig erfolgreich bleiben wollen, kommen um Social Media Recruiting nicht herum. Geschäftlicher Erfolg bemisst sich immer an den Mitarbeitern und Fachkräften und daran mangelt es jetzt schon in nahezu allen Branchen. Gerade vielen jüngeren Menschen bieten sich durch das Social Media Recruiting und damit durch das Werben von Unternehmen um Mitarbeiter viele Chancen. Gute Fachkräfte werden immer mehr die Wahl zwischen verschiedenen beruflichen Optionen haben und auch selbst Bedingungen stellen können.
3. Produktempfehlung
3.1 Crashkurs Recruiting: Personalbeschaffung und -auswahl von Ina Fliegen (Fachbuch vom Verlag Haufe-Lexware), erschienen als Taschenbuch am 27. April 2020
Zur Vertiefung dieses spannenden und zukunftsweisenden Themas empfehlen wir dir das im Folgenden genannte Fachbuch der Autorin Ina Fliegen, das 2020 im Verlag Haufe-Lexware erschienen ist. Das erfolgreiche Recruiting entscheidet über die Zukunft von Unternehmen. Im Buch erfährt man etwas über die Organisation, professionelle Suche und Auswahl von Bewerbern. Das gut recherchierte Buch richtet sich an Unternehmer, Personalabteilungen und Recruiter, ist aber auch für künftige Arbeitnehmer und Bewerber auf Stellen ausgesprochen interessant. Denn thematisiert werden auch Recruitingkanäle, Fragetechniken, Fallbeispiele, Auswahlkriterien für Bewerber und Prognosen zur künftigen Entwicklung des Arbeitsmarktes.